Die Documenta 2022 endet im September; Ruangrupa wird im Bewusstsein der Öffentlichkeit und Berichterstattung weg vom besonderen Ausstellungsprinzip Lumbung und multikultureller politischer Visualisierung von Künstlern und Kollektiven gerückt. Die Konflikt-Karte fokussiert Begriffe und Erwartungen um Antisemitismus und Bild-und Darbietungsweisen, im Rahmen einer weltweit einmaligen DOKUMEnTATION in Kassel, Hessen, in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland, Mitglied der EU. Aber meine MIND-MAP zeigt mir im Entwicklungsprozess die Komplexität des Äusserungsgeschehens und der FAKTEN Hintergründe und an.
Ruangrupa, das Kuratorenkollektiv der documenta 15, hat „Lumbung“ als Leitmotiv und Organisationsprinzip vorgeschlagen und der Kunstausstellung und ihren Teilnehmern:innen zu Grunde gegeben.
Vor dem Hintergrund eines Rechtfertigungsdruckes zu antisemischen Vorwürfen von überwiegend politischer Seite, scheint sich eine Diskussion um einen Narrativ „Die documenta war und ist antisemitisch!“.
Um das Ganze der documenta15 wieder ins Lot zu rücken, habe ich ein zentrales Systemelement „Lumbung“ an Hand der veröffentlichten Veranstalterinformationen gemappt. Ich hoffe, jedem Diskutanten und Urteiler, auch dem interessierten d15-Besucher:in damit seine eigene Einordnung zu vereinfachen und auf das Wesentliche des Anliegens unserer Gäste aus Indonesien/Südostasien und der mitmachenen Künstler und Künstlerkollektive zu lenken.
Taring Padi und „People`s Justice“.- Was ist passiert?
Das Banner „Peoples Justice“ `steht zentral zur Eröffnung der documenta 15 in Kassel. 2002 von der Künstlergruppe „Taring Padi“, aus Jakarta/Java/Indonesien, 2002 in einem Künstlerkollektiv mutig erschaffen, eine Art Wimmelbild, Großwandkarikatur, ein politisches Anklagebanner, eine Art Volkstribunal, die dieKräfte zur Rechenschaft ziehen soll, die die Unterdrückung, die rund 1 Million Toten Ende der 60-er, die diskriminerende Willkür in der lRegierungsverantwortung der SUHARTO-Zeit bis 1998/99 und ihrer Unterstützer anprangert. All das in Indonesien, auf Indonesien bezogen und angeprangert im künstlerischen Kulturrahmen eines Inselstaates, mit der viergrössten Bevölkerung der Welt, einem Staat auf demokratischem Weg, und immensen Problemen. Es stand zentral auf dem Friedrichplatz; umgeben von Pappfiguren als Volk. Es stand prominent und warum wurde es dort aufgestellt; möglicherweise hätte die Dimensionen des Gesamtkunstwerkes das Umfeld des Ost-Bades gesprengt und als Aufmerkskeitslenker sicherlich dort auch hilfreich.
Näheres könnten uns vor allen die Mitglieder des Künstlerkollektivs Taring Padi aus Java/Indonesien erläutern, erklären, verstehbar machen. Wer noch? Und DANN?
Eine Kasseler Initative gegen Antisemitismus suchte und fand zwei Bildelemente im Banner „People`s Justice; diese Bildelemente interpretierten sie als antisemitisch, und verbreiteten ihre Auffassung. Und traten und treten, mit allem Verständnis für ihr Anliegen, gegen Antisemitismus/-zionismus einzutreten, Wellen der Distanzierung, der Empörung, des Nicht-Zuhörens, los und sie treten nach, statt den Veranstaltern, Künstlern und Kollektiven, den Kuratoren und doc-15-Verantwortlichen zu glauben, das Alle sich dem Lumbung-Prinzip der Dokumenta verantwortlich verpflichtet fühlen. Allen Menschen, jeglicher Herkunft und Religion.
d-15: Friedrichsplatz , Kasseld-15:People`s Justice, 2002d-15: People`s Justice, Detaild-15: Peoples`s Justice: Figurdetaild-15: Peoples`s Justice Dem Blick entzogen!d-15: People`s Justice Schamschwarzd-15: People`s Justice: das Volkstribunal wird vom Platz verwiesen!d-15: People`s Justice Platzverweiszeugend-15: People`s Justice Ended-15: People`s No-Justice
Das Banner von Taring-Padi wurde nach der Stigmatisierung der Bannerbildelemente als antisemitisch verhüllt, danach das Banner abgenommen und die Figuren davor, das „indonesische Volk“ verschenkt; Taring Padi hat sich entschuldigt für zwei Bannerelemente, die die Gefühle von kritischen Betrachtern verletzt haben und sich erklärt. Aktuell in einem Gesprächsinterview am 08. Juli 2022 in der ZEIT-Online.-
Was hat das mit Ruangrupa und Lumbung zu tun?
Ruangrupa ist ein indonesisches Künstlerkollektiv, wurde von der Findungskommission der documenta für die d-15, 2022 in Kassel ausgewählt. Das zehnköpfige Team aus der 10-Millionen-Stadt Jakarta kuratiert, betreut, dieses alle fünf Jahr seit 1956, stattfindende Weltweit Beachtung findende documenta-Projekt seit 2015. Es hat Taring Padi, als Künstlerkollektiv eingeladen; auf etwa 600m² kann man die künstlerische Retrospektive vor und im Ost-Bad der Stadt Kassel täglich von 10:00 – 20:00 Uhr mit Aussenbereich zum Chillen und Musikhören besuchen. Und es hat „Lumbung“ als Organisationsprinzip für die doc-15 vorgegeben, einen Werte-Rahmen geschaffen, alles nachlesbar auf der documenta-15- Homepage. Dem Lumbung-Prinzip sind alle Künstler, Kollektive und Organisatoren verantwortlich, auch Ruangrupa selbst, Taring-Padi, aber auch alle anderen. Es ist für eine documenta neu; und es braucht Zeit, das zu verstehen. Etwa fünf bis zehn MIND-MAPs oder andere Denk- und Notizwege; nur wenige Quellen sind dabei hilfreich, um deutsche ethnozentrische Sichtweisen und Einstellungen zu überwinden.
„Künstlerische Freiheit“
Abbel`s Kommentar: Dieser Beitrag ist mein Zwischenfazit, um denen, die wie ich aus dem Alltag kommen, sich fragen, wenn sie sich bemühen, Zeit und Geld aufzuwenden, zur documenta in Kassel zu fahren, einen Einstieg in die Probem- und Lösungslage zu ermöglichen. Siehe auch meine anderen Beiträge hierzu, teilweise noch in Vorbereitung: Quellen und Glossar; ich lerne; und vor allem die links zu meinen MIND-MAP´s . Ein Danke an Alle, die hier am Konfliktstrang „Hallo, auf der Documenta 15 geht`s antisemitisch zu“sich abarbeiten; mir hat das viel zum Nachdenken gegeben und ich habe recherchiert. Leider, liebe Experten:innen der Kunst stehen nicht allen meine Möglichkeiten zur Verfügung; Zeit, Geld und Notiztechnik-Know-How. Ausgangspunkt war für mich das kleine, aus dem Gesamtzusammenhang gerissene Bild, assoziativ verknüpfbar durch kaum wahrnehmbare Schläfenlocken als Zeichen eines konservativen jüdischen Gläubigen (mein Respekt ihnen gegenüber: Shalom!), und zwei Blitzen oben, als SS-Zeichen gedeutet. Nun wissen die meisten nicht (mehr), wer dieses Bildelement 2002 hinzugefügt haben soll, eine Quelle behauptet, der indonesiche Zeichner sei 2018 verstorben, und wie soll man erfahren, was der Zeichner damit aussagen wollte.- Ich wage zu behaupten, dass Symbole und Assoziationen, die vor allem in Deutschland schnell in Verbindung mit einer Judenhetzenden Wochenzeitschrift, im Reichsdeutschland unter nationalsozialistischer Herrschaft 1928 bis 1945 angsterregend aufgefasst werden, sich in den Köpfen der Betroffenen weiter verknüpfen, und finde es richtig, wenn sich diese Mitbürger äußern. JA, der Stürmer, war ein Hetzblatt gegen alle Juden und Jüdische, und der Herausgeber wurde in Nürnberg verurteilt und mit dem Tode bestraft. Solch` eine Hetze sollte niemals mehr vorkommen und zugelassen werden: Auch nicht gegen andere Gruppen, jeglicher Herkunft, Art, Religion, die sich den Werten gegenseitiger Achtung und Respektierung anschließen, und alles unterlassen, das die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzung dafür erhalten und verbessert werden! Und ich glaube Ruangrupa, den Künstlern und Kollektiven, auch den documenta-Verantwortlichen, die lumbung-Werte für sich gelten zu lassen.
Doch bitte, man muss auch die „Kirche im Dorf lassen“ und sollte „das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“! Daher folgerte ich: Ich muss mich mit dem Themenkomplex annähern, um die Äußerungen der Beteiligten verstehen zu lernen. So gibt es noch einige nicht veröffentlichte MIND-MAPs zu Schlagworten wie ZION und SEMITE; LUMBUNG; INDONESIEN; ISRAEL; BILDSPRACHE;
Viele von den Künstlern und Kollektiven habe selber Repression, Ausgrenzung und Willkür erlebt und zeigen ihre künstlerische Aufarbeitung auf der documenta. Und ich komme zu dem Schluß, die documenta bietet die Chance mehr Gemeinsamkeiten zu finden, als Gegensätze zu schüren, und Unterstellungen zu Anprangerungen zu verabsolutieren. Vieles was so aussieht, ist bei näherer Betrachtung anders!
Ein herzliches Willkommen in Hessen; eine indonesisches Reistafel als Gastmahl und Willkommensgeste den Mitgliedern von Ruangrupa und Taring Padi!
Mein Fazit:
Nehmt die Angebote bis zum Sept. auf der documenta 15 an, fahrt hin, lasst diesen Künstlern und Kollektiven, unseren Gästen aus aller Welt, ihre Teilnahme und Besuch in 2o22 durch Erfolg krönen, und lasst uns gemeinsam miteinander lernen, als Menschen einer Welt, besser miteinandern umgehen zu lernen. DANKE an Euch Alle!
Dada! und vielleicht sieht man sich im Ruru-Haus in Kassel!
Taring Padi und Bildsprache: Ein Banner zur Eröffnung der documenta in Kassel, die Bildsprache einer indonesischen Künstlergruppe prallt auf die westliche, ethnozentrische Motivwahrnehmung und Interpretation von Wimmelbildelementen auf einem Banner als antisemitisch.-
Abbel`s MIND-und-MAP-Kommentar, #mindundmap: Kaum aus Wien, Salzburg, zurück, den Besuch der documenta 2022, Kassel, im Auge, denke ich an meine indonesischen Freunde, und lese: „Antisemitismus-Eklat auf der d ocu menta fifteen…“ , „Schaden… solche Bildsprache öffentlich….“, Werke … Künstlergruppe Taring Padi“, „…vera ntwortungsvol len Kuratierens…“, „antisemitische Bildsprache“, Bildbannerabgehängt“.
Und Fragen keimen wie Gedank enblüten dazu auf. Wieso wird etwas auf der documenta „verhüllt“, weggehängt?
Bildsprache? Was ist das? Wirkung? Auf wen? Wie? Tendenziös, antisemitisch?
Wieso kann ich mir nicht selbst ein Bild machen? Bin ich als documenta-besuchender Betrachter ein „Kind“, dass man vor seiner Betrachtung und Interpretation schützen muss?
Es geht um mehr im Hinter- und Vordergrund.- Antisemitismus in Deutschland JA! Aber worum geht es mir?
Die Freiheit der Bildsprache und die Eigenverantwortung des Betrachters.-
Gehen wir von einem Bildelement aus, bleiben bei einem aktuellen Beispiel.
Ich zitiere aus dem Banner Peace der Künstlergruppe Taring Padi auf der dokumenta15; wiederholt ausgestellt in der Welt, zur Eröffnung auf dem Wilhelmsplatz stockwerkshoch aufgestellt, kurz danach verhüllt und zur Zeit abgenommen, dem Besucher als Teil der documenta genommen!
Mach Dir selber ein Bild.- Und notier spontan Deine Assoziationen.
Zum Nachdenken und Überlegen: Mind-Map „Bildsprache“ in Planung: Bilder, Illustrationen, Pics, sind im MIND-MAPping wichtig; Bilder sprechen nicht, haben keine Bildsprache.- Ein Bild im Dunkel, einer Steinzeithöhle, im Archiv eines Museums, sind unsichtbar.
Sichtbarkeit eines Denkmals, nehmen wir den „Luegger“, früheren Oberbürgermeister von Wien, heisst nicht, gesehen zu werden.
Sehen führt uns zur Wahrnehmung; Und wie wird etwa Gesehenes wahrgenommen?
DAS BILD, hier das gesamte Banner, könnte Mittelpunkt der Auseinandersetzung über interkulturelle Kommunikation, Ängste vor seinen Wirkungen könnten ausgetauscht werden, als ein Projekt des gemeinsamen Denkens, darüber und danach, wer hat was gezeichnet, platziert, warum, mit welcher Absicht, Wirkungserwartung?
Interkulturelle Wahrnehmung ist seit 1970 Jahren an Hand von Beratungsplakaten im ägyptischen Raum und ihrer sozio-kulturellen, damals überraschend vom Informationssoll abweichend, vom sozio-kulturell bedingt anders wahrnehmenden Kleinbauern der Nilebene und ihrer Nichtanwendung von landwirtschaftlichen Empfehlungen als sozio-kulturelles Mißverstehen aufgeklärt worden, der ethnozentrische Fleck der westlichen Berater!
Doc15-Besuch Samstag, 02. Juli 2022
Mal sehen wohin, mich meine MIND-MAP führen wird?
Immer ein Prozess des Lernens, der Veränderung der Wahrnehmung, nach mehr Transparenz und Information, auch ein Werk der Visualisierung, aber mit prozessualen Anknüpfungsmöglichkeiten, Anderer MIND`s.
Eine Art Multi-Map, MIND-MAP`s als Bildband an den Wänden im RuruHaus, bilden die Geschichte der Vorbereitung der Documenta15 mit Ruragrupa, seinem lumbung-Konzept, und Beteiligten Kollektiven weltweit ab.
Ich hoffe, dass das MIND-MAP-Konzept auch vor Ende der documenta 15 fortgeführt wird, um die Idee der Fortsetzung des Netzwerkens weltweit zu inspirierenund zu fördern.
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